Der Weg zur Hausarbeit Teil 2: Die Struktur

Bild von Nino Carè auf Pixabay

Dieser Artikel ist Teil 2 einer Serie zum Verfassen einer Hausarbeit. Sie begleitet die verschiedenen Schritte auf dem Weg zur Abgabe und zeigt Tricks sowie mögliche Gefahren.

Wenn das Thema deiner Hausarbeit feststeht, geht es an die Recherche. Dabei wirst du viel in Erfahrung bringen. Sehr viel. Nicht alles davon wird Teil der fertigen Arbeit werden, vieles aber schon. Ab diesem Punkt ist meiner Erfahrung nach insbesondere eines wichtig: Struktur schaffen.

Unabhängig von der Technik, die du einsetzt, gilt es, das gesammelte Wissen so zu strukturieren, dass es schnell zugänglich und möglichst ohne erneute Recherche einsetzbar ist. So können wir versuchen, den späteren Schreibprozess möglichst störungsfrei zu gestalten. Für mich hat es sich bewährt, zunächst eine grobe erste Struktur einer Arbeit aufzustellen und jede gesammelte Information dort einzufügen. Je mehr du dich in die Fachliteratur vertiefst und Fundstücke zusammenträgst, desto mehr kristallisiert sich deine Argumentation heraus.

Dabei solltest du nicht nur reines Wissen festhalten, sondern auch Zitate, deine Einschätzungen und Quellen. So kannst du beim Schreiben schnell darauf zurückgreifen. Letztendlich entsteht die Hausarbeit also schon, bevor du anfängst zu schreiben, mit einem Strukturdokument.

Techniken zur Erstellung der Struktur

Es gibt verschiedene Wege, wie dieses Strukturdokument aussehen kann. Das hängt von deinen Vorlieben, deiner Fachrichtung und auch dem Umfang der Arbeit ab. Ein Weg ist ein Wandplakat, das ab einem gewissen Punkt aber nicht genügend Flexibilität zeigt. Ich arbeite gern mit Post-Its auf Paketpapier, aber mehr zum Aufbau einer Argumentation oder Abbilden von Zeittafeln, weniger für die Struktur von Arbeiten.

Analoge Informationssammlungen eignen sich gut zum Mindmapping und Strukturierung einzelner Aspekte, weniger aber für ganze Arbeiten.

Digital bieten sich eine Vielzahl von Optionen an. Über Mindmapping-Tools, bis zu bestimmten Notes-Apps, teils auch in Literaturverwaltungsprogrammen gibt es mannigfaltige Varianten. Entscheidend ist, dass die Technik nicht bremst, sondern unterstützt. Klar, es gibt eine Phase der Einarbeitung, danach solltest du dich aber mit dem Inhalt des Struktudokuments beschäftigen und nicht mit der Funktionsweise der Software. Im Zweifel tut es ein einfacher Texteditor. Ich kann Editoren, die auf Markdown beruhen, nur empfehlen. Im Einsatz habe ich unter anderem Zettlr und Marktext. Vorteile sind hier die Plattformunabhängigkeit und Flexibilität. Auch lassen sich bereits Zitationen einpflegen, die später direkt in die Arbeit übernommen werden können. Markdown ist eine einfach erlernbare Syntax. Sie ermöglicht einfache Formatierungen, behält den Fokus aber auf dem Inhalt.

Besser geeignet als Textverarbeitungsprogramme oder handschriftliche Notizen sind Markdown-Editoren wie Zettlr.

Der Zeitanteil der Strukturierung, der auch die Recherche umfasst, ist meiner Erfahrung nach etwa gleich groß wie der des Schreibens. So wird der finale Text deutlich flüssiger, als wenn er durch lange Zwischenrecherchen wie verschiedene Teile von verschiedenen Autor:innen wirkt. Außerdem ist es ein echtes Erfolgserlebnis, mit dem Strukturdokument neben dem Schreibprogramm eine Hausarbeit schnell runterschreiben zu können. Gutes Gelingen!